5 Fragen an... Sonja Stagge

Wie sieht gelingende Kommunikation in der Kommunikations-Branche aus? Interview mit Sonja, die weiß, wie man Kommunikation in Agenturen verbessert.
5 Fragen an... Sonja Stagge

Sonja ist Group Head Talent Acquisition bei der digitalen Kommunikationsagentur dentsu und sagt: Bei uns treffen Daten, Technologie und Kreativität aufeinander – mein Job ist es, das richtige Talent für die richtige Aufgabe zu begeistern.

 

Wie wird in Deiner Branche miteinander kommuniziert?

Ich arbeite in der Kommunikationsbranche, in einem klassischen Konzern, vor 150 Jahren in Japan gegründet und seit 50 Jahren in Deutschland aktiv. Unsere Kommunikation läuft daher auch über alle Kanäle global, regional und lokal. Wir halten einander im steten Info-Loop, auch über Hierarchien hinweg, z.B. kann in regelmäßigen Townhall Calls direkt mit CEOs kommuniziert werden. Und wir sind als digitale Agentur seit langem digitale Kommunikations- und Arbeitsformate gewöhnt, schon vor Corona.

 

Typischer Umgang mit Konflikten?

Wir sind alle sehr kommunikativ, und natürlich treffen in unterschiedlichsten Teams unterschiedlichste Typen aufeinander. Wie mit Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten umgegangen wird, ist individuell und unterscheidet sich nicht von anderen Konzernen, Branchen oder Bereichen. Am besten funktionieren meiner Meinung nach immer noch das direkte Gespräch mit den Beteiligten.

 

Deine Top 3 für eine gute Kommunikation?

1. Auf jeden Fall regelmäßiger Austausch. Gerade jetzt in Homeoffice-Zeiten muss das fest eingeplant werden, weil zufällige Treffen im Büro ja oft wegfallen. 2. Zuhören und genügend Raum für andere schaffen. 3. Wissen, wer vor mir sitzt, und zwar völlig hierarchieunabhängig: Was braucht mein Gegenüber? Braucht er/sie Smalltalk zu Beginn oder sollen wir gleich mit den Themen einsteigen? Wie wichtig ist Pünktlichkeit oder Freiraum für das Gespräch? Das schafft eine gute gemeinsame Grundlage.

 

Dein bester „Hebel“ im Lösen von Konflikten?

Meine Gedanken nach außen zu spiegeln, um zu sagen, das hat mich genervt oder geärgert, das kann ich gerade nicht einsortieren – was denkst Du dazu, wie hast Du das gemeint? Ich kann nicht in andere Köpfe gucken, und wenn ich mich mitteile, kann mein Gegenüber darauf reagieren und wir können diese „Störung“ gemeinsam aus dem Weg räumen.

Wichtig dabei, auch eigene Fehler zugeben zu können. Und direkt ansprechen! Wenn es nicht sofort mündlich klappt (weil beide im gemeinsamen Meeting z.B.), dann hinterher kurz schreiben, das und das hat mich gerade irritiert, lass uns noch mal drüber sprechen.

 

Was wünscht Du Dir in Bezug auf eine gute Kommunikation?

Eine direkte Kommunikation quer durch die Hierarchien, unabhängig von Funktion, Rolle, Aufgaben. Öfter mal zum Telefonhörer greifen (oder Teams Call) – das geschriebene Wort drückt nicht immer aus, was man sagen will, da gehen gerne Emotionen verloren, fehlt das Lächeln, wird nicht immer der richtige Ton getroffen. Lieber direkt persönlich klären.