Manchmal verheddern wir uns in Komplexität, auch in der Kommunikation. Dann reden wir zu viel, verlieren uns in Nebensächlichkeiten, verwässern unsere Botschaften. Für Zuhörer:innen nicht leicht zu erkennen, was wir eigentlich sagen möchten. Und die Wahrscheinlichkeit, etwas in den falschen Hals zu bekommen, ist groß.
Wie geht es einfacher und klarer? Zur Orientierung habe ich eine
Kleine Checkliste für eine zielgerichtete Kommunikation erstellt:
1. Muss / will / soll ich überhaupt kommunizieren?
Und wenn ja – warum? Diese Einstiegsfragen geben mir Klarheit über den Sinn und Zweck meiner Kommunikation. Eigene Motive zu (er-)kennen, hilft Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und fokussiert mich im weiteren Gesprächsverlauf.
2. Meine konkrete Botschaft formuliert in 3 verständlichen Sätzen:
Worum es genau geht – also was, wer, wann, wie, wo.
Warum ich es anspreche – mein Anliegen, meine Bewertung oder Einschätzung damit.
Und was ich mir wünsche / ich erwarte – meine Bitte oder Erwartung.
Wenn ich im Vorfeld konkrete Sätze formuliere, fällt es mir später im Gespräch leichter, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
3. Angemessener, passender Sprachstil
Wie spricht mein Gegenüber? Bevorzugt er/sie z.B. eher ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) oder braucht es vorab einen wertschätzenden Smalltalk? Wie kann ich mich besser darauf einstellen? Das bedeutet nicht, dass ich meinen Sprachstil komplett umkrempeln muss, sondern mir Gedanken dazu mache, wie mein Gegenüber meine Kommunikation einordnen könnte.
4. Passende Sprachebene
Oft werden Dinge persönlich genommen, die vom Sender / von der Senderin gar nicht so gemeint waren. Das liegt auch an falsch gewählten Sprachebenen: Jemand, der z.B. empfindlich auf der Beziehungsebene reagiert, wird Appelle eher als Angriff sehen als jemand, der hauptsächlich sachlich kommuniziert. Zielgerichtet zu kommunizieren gelingt nur, wenn Rücksicht auf den Empfänger genommen wird.
5. Einfache, kurze Sätze
Bandwurmsätze führen zu nichts, außer Verwirrung. Kleine persönliche Anekdote: Meine dänische Mutter musste in der Schule deutsche Literaturklassiker durcharbeiten. Es war damals ein Running Gag, dass man am besten gleich zum letzten Verb im Satzende vorblättere, um überhaupt den Sinn des Ganzen zu verstehen. Die Schönheit von Literatur ist unbestritten – für das tägliche Miteinander sind lange Schachtelsätze jedoch unklar in ihren Botschaften, mühsam und zeitraubend.
6. Geläufige Wörter
Jedes Team, jedes Unternehmen hat seine eigene (Fach-)Sprache. Ungewohnte Fremdwörter, die nicht von jeder/jedem verstanden werden, sorgen hingegen für Distanz und können leicht als arrogantes Verhalten ausgelegt werden.
7. Überschaubare Happen
Bitte niemanden überfrachten! Ich weiß, was ich sagen möchte, mein Gegenüber aber nicht. Komme ich mit zu vielen Unterthemen, überfordere ich mein Gegenüber. Lieber mit einem wesentlichen Einzel- oder Überthema starten und später ergänzen.
Wie Sie weitere tückische Sprachfallen umgehen, erfahren Sie hier.