Die Botschaften, die wir einander zuwerfen, sind oft so komplex, dass unsere 2 Ohren viel zu wenig sind. Weil wir z.B. nur das hören, was wir wollen. Weil wir es kennen und es gut in unser Bild vom Gegenüber passt, unser Wertesystem, unsere Gefühlslage.
Damit kann das, was der/die Andere eigentlich meint, schnell verloren gehen. Missverständnisse entstehen, Irritationen, Konflikte. In denen wir dann richtig taub werden. Und blind für das Gesamtbild.
Also: 2 Ohren reichen nicht.
Machen wir doch 4 daraus
Und folgen dem Kommunikationsmodell Schulz von Thuns, dem einige vielleicht schon zu Schulzeiten begegnet sind (dem Modell, nicht dem Herrn).
Ein Beispiel:
Eine direkte Kollegin fragt sie: Du hast gerade Urlaub eingereicht?
Und? Was antworten Sie?
Ihre Antworten zeigen, was Sie gehört haben. Und genau hier kommen wir auf Herrn S.v.T. zurück, der "4 Ohren" unterscheidet, wie Nachrichten verstanden werden können:
Botschaften sind mehrdeutig
Was, wenn Sie sich durch die Urlaubs-Frage angegriffen fühlen (also "Beziehung" hören) und Ihrer Kollegin ein scharfes Ja, wieso? zuzischen? Die Kollegin aber eigentlich nur wissen wollte, ob sie das Gießen der Pflanzen übernehmen soll? Oder behutsam vorfühlen wollte, wie die Stimmung gerade in der Personalabteilung ist, weil sie selbst dort etwas klären möchte?
Im Täglichen hören wir meist auf von uns bevorzugten Ohren (je nach eigener Persönlichkeit, Gegenüber, Situation, Stimmung etc.). Dabei vergessen wir oft genauer hinzuhören und auch andere Ebenen (Ohren) in unsere Deutung von Botschaften mit aufzunehmen.
Wenn wir nur einseitig hören, sind Störungen in der gemeinsamen Kommunikation vorprogrammiert. Und lassen kaum Raum für positive Beziehungsveränderungen. Denn wenn ich z.B. ständig Vorwürfe heraushöre, werde ich immer versuchen, mich zu rechtfertigen oder verbal zurückzuschlagen.
Daher: Wir brauchen einfach 4 Ohren.